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Swami Vivekananda Quote – Fear

Fear is death,
fear is sin,
fear is hell,
fear is unrighteousness,
fear is wrong life.
All the negative thoughts and ideas that are in the world have proceeded from this evil spirit of fear.

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Aleister Crowley

Lachen

von Aleister Crowley

Der bei allen mystischen Systemen gleiche Defekt vor dem Æon, dessen Gesetz Thelema ist, ist der, daß dort kein Platz für das Lachen ist. Aber die Verzweiflung der trauernden Mutter und die Melancholie des sterbenden Mannes wurde durch das vertrauensvolle Lächeln des unsterblichen Kindes in den Abyss gespült.

Und da gibt es keine kritischere Vision in der Karriere des Adepten von Horus, als der universale Witz.

In dieser Trance akzeptiert er die Formel von Osiris voll, und in dem Akt transzendiert er sie; der Speer des Centurio geht harmlos durch sein Herz, und das Schwert des Henkers streift nutzlos seinen Nacken. Er entdeckt, daß die Tragödie, aus dem so viele Zeitalter gemacht wurden, gerade eine Farce für das Vergnügen eines Kindes ist. Der Schlag kommt hart, nur um wieder grinsend aufzustehen mit einem „Hoppla, hier bin ich wieder!“ Der Kirchendiener, der Henker und der Teufel sind auch bloß Gesellen dieses Spieles.

Und dann, nach dem er dachte, daß alle diese Tragödien wirklich genug waren, ist die Essenz seiner Erkenntnis, daß sie für ihn doch nicht so wahr sind, wie er dachte; sie sind bloß eine Art Phänomen, so interessant und so nichtssagend machtlos, um ihn wie jedes andere Geschick zu berühren. Sein persönlicher Kummer war seinem leidenschaftlichen Beharren auf Kontemplation bedeutungsloser Anfänge von Begebenheiten angemessen, als wären sie wirklich Realität und wichtig, in der wirklich unendlichen Masse von Manifestationen.

So ist es, daß das Wahrnehmen des kosmischen Witzes direkt zum Verständnis der Idee des Selbstes als Gegensatz zum Universum führt und zur selben Zeit Eins mit ihm, Schöpfer desselben und fern von ihm; dieser dreifältige Status ist, wie bekannt, eine der notwendigen Stufen des Samadhi. ( Dies ist der Höhepunkt eines der zwei wichtigsten Kapitel der Bhagavadgita. )

Darin gibt es auch noch einen zusätzlichen Wert. Die Idee des Lachens beinhaltet die Idee der Grausamkeit, wie es schon viele Philosophen gezeigt haben; und dies ist zweifellos der Grund, warum es in den mystischen Schulen der Bemitleidenswerten von ihren langweiligen Lehrplänen ausgeschlossen wurde. Die einzige Antwort ist, die Achseln in lächelnder Verachtung zu zucken. Denn auf diesen Fels und keinen anderen sind sie mit ihren kleinen Booten gestrandet, einer nach dem anderen, inmitten des Ozeans von „********* gedasma“(1). Die Natur ist voller Grausamkeit; ihre Höhepunkte der Freude und des Sieges sind durch Lachen markiert. Es ist die wahre physiologische Explosion und Entspannung einer Spannung, die es hervor bringt. Nebenbei, solche Drogen wie Cannabis Indica und Anhalonium Lewinii, welche wirklich den „Gürtel der Seele löst, damit sie atmen kann“, bewirken unmittelbares Lachen als eines ihrer charakteristischen Effekte.

Oh diese große und gesunde Verachtung des begrenzten Selbstes, welches im Sinne Gargantuanischen Mißverhältnisses in diesem Lachen wahrgenommen wird! Wirklich erschlägt es, in fröhlichstem kannibalischen Schwelgen, das saure, schwarz gekleidet missionarische, ernsthafte Selbst, und wirft es in einen Topf. Hihi – die Stimme der Zivilisation – der Verkünder des Gottes der Weißen – brodel, brodel, brodel. Wirf noch eine handvoll Weiser hinein, Bruder! Und der süß duftende Rauch steigt auf und verschleiert mit auserlesen scheuer Verführung die schamlosen Körper der Sterne!

Über all diesem als praktischen Wert – seit die Wegweiser bei jeder Abzweigung nur VORSICHT lauten – direkt durch die Kraft dieses geschlagenen Selbst hervorbrechend, ist der Gebrauch von Lachen als ein Wächter vor dem Wahnsinn. Wie leicht ist es für die Scharlatane der Rhetorik den kleinsten Enthusiasmus der Seele zu verführen! Welche Hilfe haben wir, sofern wir nicht den Witz haben, sie für lächerlich zu halten? Da gibt es kein Limit für den Abgrund an Idiotie, worin uns diese Quacksalber stoßen wollen – unser einziger Schutzreflex ist der automatische Witz unseres Sinnes für Humor!

Robert Browning war dem Königreich Gottes nicht weit entfernt, als er schrieb:

Freut euch, daß der Mensch
geschleudert wird
Unaufhörlich von Wechsel zu Wechsel
Daß seiner Seele Schwingen sich
nicht entfalten.

Und hier ist nach allem ein wenig Salz im Spott von Juvenals „Satur est cum dicit Horatio ‚Evohe!“(2) Denn es muß hier festgestellt werden, daß ein jeglicher Mensch seinen Gefährten Hilfe und Trost durch Trauer brachte.

Nein, der universale Witz, auch wenn er keine wahre Trance ist, ist ganz sicherlich ein Mittel der Gnade, und oft bestätigter Hauptbestandteil der universalen Erlösung.

Zurück zu Browning, zu den kühnen letzten Worten die er schrieb, während das Schicksal seine letzten Jahre zählte:

Grüße das Ungesehene mit Jubel
Biete ihm die Stirn, Brust und Rücken
Was immer du willst.

Amen.

Würde die Welt verstanden sein
Würdest du sehen, sie ist gut.
Ein Tanz zu einem feinen Takt!

Ja gewiß! Laßt uns mit dem nun plötzlich überraschenden Wort eines Engels aus The Vision and the Voice enden, der den Seher, der in eine feierliche Trance glitt, verließ, mit dem fröhlich lachenden Vers – „Ich aber gehe tanzen!“

Die Tafeln des Gesetzes? Bah! Solvuntur tabulæ – risu! (3)

(1) ungezähltes Lächeln
(2) „Horaz war gut gesättigt, als er ‚Evohe‘ rief!“
(3) Laßt uns die Tafeln zerbrechen! – Mit Gelächter!


Aus ‚Little Essays Toward Truth‘, First edition published privately by O.T.O. London 1938 e.v.

Übersetzt von Fra*Sobek-Ra